Ohne eigenständige Währung keine Unabhängigkeit

Das Kernanliegen der Goldinitiative

"GOLDSTÜCK" vom 12. Juni 2014

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Seit mehr als zwanzig Jahren gilt in der EU das Dreifach-Motto: «Erstens überall freie Zuwanderung, zweitens überall dieselbe Währung und drittens überall dasselbe Recht.

Die Durchsetzung dieser drei Forderungen soll Europa «unter ein gemeinsames Dach» zwingen.

Schweiz unter Druck
Schlimm genug, dass sich die EU mit diesem Motto in immer grössere Schwierigkeiten wirtschaftet! Gleichzeitig gerät die Schweiz an genau diesen drei Fronten immer stärker unter Druck: Wir werden erstens von der unkontrollierbaren Masseneinwanderung überrollt. Die Nationalbank wird zweitens gezwungen, die unverantwortliche Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) nachzuvollziehen und den Franken an den Euro zu binden, womit unsere Währungspolitik in verhängnisvoller Weise international diktiert wird. Und drittens wird von der Schweiz die automatische Übernahme von EU-Recht bzw. «internationalem Völkerrecht» gefordert.

Die Volksabstimmung gegen die unlimitierte Einwanderung endete am 9. Februar mit einem, wenn auch knappen Erfolg. Mit der Goldinitiative steht ein schwieriger zweiter Schritt bevor: Es gilt, die Unabhängigkeit der Nationalbank zu wahren – oder besser gesagt: zurückzugewinnen. Folgen wird eine dritte Volksabstimmung zum geplanten «Rahmenabkommen» mit der EU. Dabei muss verhindert werden, dass wir als unabhängiges Land gezwungen werden, uns in die EU einzubinden, also ausländisches Recht zu übernehmen. Das wäre das Ende unserer direkten Demokratie.

Die Goldinitiative
Mit der Initiative «Rettet unser Schweizer Gold» werden drei Forderungen aufgestellt, welche die Unabhängigkeit der Nationalbank und damit der Schweiz als Land stärken. Dabei ist paradox: Die Nationalbank kündigt an, die Initiative zu bekämpfen. Denn sie kann nicht zugeben, dass sie laufend gezwungen wird, ihre Politik mit dem Ausland abzustimmen oder gar abzukarten.

Das Verbot, Gold zu verkaufen
Noch am 19. Juni 1995 erklärte Jean Zwahlen, damals Direktoriumsmitglied der Nationalbank:

«Um es ganz offen zu sagen: Die Schweizerische Nationalbank beabsichtigt in keinster Weise, ihre Goldreserven zu verkaufen. (…) Für Tausende von Jahren stand Gold für Wohlstand und Status, für Vertrauen und Verlässlichkeit. Die Loyalität der Nationalbank gegenüber Gold stärkt ohne Zweifel ihren Ruf und ihre Glaubwürdigkeit.»

Kurz darauf geriet die Schweiz unter Druck seitens der USA – wegen angeblicher Verfehlungen während des Zweiten Weltkriegs. Ab 2001 verkaufte die Nationalbank überstürzt mehr als die Hälfte ihres Goldvermögens – eigentlich unser Volksvermögen! Kaum waren diese 1‘300 Tonnen weg, folgte eine weitere Verkaufsaktion von 250 Tonnen – wieder entgegen den vorgängigen Versprechungen.
Früher waren Währungen an Gold gebunden. Der Internationale Währungsfonds (IWF), dem die Schweiz in den 90er-Jahren beigetreten ist, verbietet dies jedoch! Die ab 2001 getätigten Goldverkäufe zeigen übrigens auch, wie grundlegend falsch Prognosen nicht nur von Politikern sein können. Vielmehr können sich auch die Spitzen unserer Nationalbank katastrophal täuschen: Sie haben das Gold ausgerechnet dann verkauft, als der Goldpreis auf dem tiefsten Stand seit Jahrzehnten lag. Dutzende von Milliarden Franken wurden damit in den Sand gesetzt. Es muss offen bleiben, inwieweit diese Verkäufe vom Ausland diktiert worden sind.

Schweizer Gold zurück in die Schweiz!
Alle Erfahrungen der Weltgeschichte zeigen, dass in einer wirklichen Krise Gold nicht mehr aus dem Ausland zurückgeholt werden kann, wenn dieses dessen Rückgabe verweigert. Auch die Schweiz musste dies auf schmerzhafteste Weise erfahren, als ihr während des Zweiten Weltkriegs der gesamte in den USA gelagerte Goldbestand beschlagnahmt wurde.

Heute wird die Schweiz sogar in Friedenszeiten von den USA unter Druck gesetzt – um nicht zu sagen «erpresst». Und auch unsere befreundeten Nachbarn in Europa setzen uns zunehmend mit Drohungen unter Druck. Wer garantiert uns, dass das Ausland unser Gold herausgibt, wenn wirklich einmal eine extreme Krise ausbricht und eventuell Währungen zusammenkrachen?

Überschuldungspolitik
Seit jeher galt: Der Staat treibt Steuern ein; damit werden die Staatsausgaben finanziert. In Kriegszeiten wurde diese Regel oft ausser Kraft gesetzt: Die kriegführenden Staaten gaben für Kriege unlimitiert Geld aus, das sie nicht hatten. Am Ende von Kriegen waren die Währungen regelmässig ruiniert (so auch nach den beiden Weltkriegen 1918 und 1945).

Seit Beginn der «Finanzkrise» geschieht ökonomisch Einmaliges: Die Mächtigen der Welt missbrauchen die Zentralbanken auch in Friedenszeiten hemmungslos, indem sie aus dem Nichts Geld schaffen lassen, mit dem sie Staatsschulden decken.

In den USA wird ein riesiger Teil des Budgets finanziert, indem die Zentralbank Staatspapiere kauft (die Zentralbank Fed kaufte solche Papiere für bis zu 85 Milliarden Dollar pro Monat). In Europa treiben es die Verantwortlichen insofern noch bunter, als die Europäische Zentralbank (EZB) bestehende Gesetze einfach missachtet. Mit «unlimitierten Rettungsschirmen» werden unvorstellbare Summen ins System gepumpt. Mit einem «Wettlauf der Währungen nach unten» werden die Schulden «weginflationiert». Die Bevölkerung verarmt, vor allem der Mittelstand, der seine Ersparnisse und Altersvorsorge verliert.

Nationalbank liess sich «einbinden»
Die Schweizer Nationalbank sah und sieht sich gezwungen, das Spiel der EZB mitzuspielen. Seit dem 6. September 2011 hat sie den Schweizer Franken «vorübergehend» an den Euro gebunden (vor allem zu Gunsten unserer Exportindustrie), indem sie für den Euro eine verbindliche Untergrenze von Fr. 1.20 durchgesetzt hat. Mit unabsehbaren Folgen: Innert kürzester Zeit hat die Nationalbank Hunderte Milliarden Franken auf den Markt werfen müssen (bzw. neu «gedruckt») und damit – unter anderem – in grossem Stil Euro und deutsche Staatspapiere gekauft.

Alles spricht dafür, dass diese Schritte mit den ausländischen Zentralbanken abgekartet wurden, und dass unsere Nationalbank zum Handlanger für das Ausland geworden ist, auch wenn dies die Verantwortlichen unserer Nationalbank niemals werden zugeben können.

Zwanzig Prozent der Nationalbank-Aktive in Gold
Je «unlimitierter» (das heisst je hemmungsloser und je unverantwortlicher) die Exponenten der EU respektive der Europäischen Zentralbank unvorstellbare Milliarden-Summen ins System pumpen, desto unlimitierter wird unsere Nationalbank dazu gezwungen, ihre Bilanz aufzublähen («zu verlängern») und unzählige Milliarden Franken aus dem Ärmel zu schütteln (in einem einzigen Monat bis zu achtzig Milliarden Franken! Das heisst: Wir tanzen nach der Geige der EZB).

Was soll die Nationalbank mit all den Milliarden Euro anfangen? Nach den Anweisungen aus dem Ausland ausländische Staatspapiere oder Währungen aufkaufen? Oder Aktien? Welche?

Die Goldinitiative verlangt, dass wenigstens zwanzig Prozent der Nationalbank-Aktiven in Gold – also in «realen Werten» – anzulegen sind. Damit verliert die Nationalbank ihre Aktionsfreiheit nicht. Vielmehr wird sie gegen ausländischen Druck gestärkt.

Man braucht nicht Ökonom zu sein, um voraussagen zu können, dass Gold auch in zwanzig, fünfzig oder hundert Jahren im wahrsten Sinne «Gold wert sein wird». Was aber Papiergeld-Währungen wie der Dollar oder der Euro dann wert sein werden, weiss kein Mensch – auch nicht die weltbesten Experten!


Der Newsletter «Goldstück» wird herausgegeben vom Komitee «Ja zur Goldinitiative – Rettet unser Schweizer Gold», Postfach 23, 8416 Flaach
www.goldinitiative.ch – info@gesunde-waehrung.ch

Autor der heutigen Ausgabe:
Nationalrat Luzi Stamm, Baden


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