Goldbindung verhindert Überschuldung

Zur Ursache der EU-Schuldenlöcher

"GOLDSTÜCK" vom 4. April 2014

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Der Beginn der Schuldenwirtschaft in den westlichen Industriestaaten fiel zusammen mit der Aufhebung der Bindung des Dollars ans Gold durch US-Präsident Richard Nixon am 15. August 1971. Der Dollar wurde damit zur reinen Papierwährung.

Die Goldbindung des Dollars wurde damals durch die USA aufgehoben, weil Washington die Kosten des Vietnamkriegs ohne massive Staatsverschuldung nicht mehr zu tragen vermochte. Am 15. August 1971 schloss der damalige US-Präsident Nixon von einem Moment auf den andern – gegen zentrale internationale Vereinbarungen verstossend – das Goldfenster. Das war der Anfang vom Ende: Nachdem die Goldbindung der Währungen – alle wichtigen westlichen Währungen waren zuvor mit festem Wechselkurs an den mit Gold gedeckten Dollar gebunden – aufgehoben war, setzte in nahezu allen Staaten die Staatsverschuldung ein.

Und spätestens mit der Subprime-Krise kippte die Verschuldung in mehreren Staaten in nicht mehr beherrschbare Überschuldung.

Der 750 Milliarden Euro-Rettungsfallschirm
Mit der Griechenland-Krise wurde 2010 in der EU ein neues, dramatisches Kapitel faktisch unlimitierter Kreditgewährung aus dem Nichts begonnen. Einmal mehr wurde dafür der Internationale Währungsfonds (IWF) instrumentalisiert:

Die EU stellte für bankrottgefährdete Euro-Länder Kredite in einer Höhe von 750 Milliarden Euro in Aussicht, wozu der IWF 250 Milliarden Euro beisteuern werde.

Dabei hatten erstmals nicht mehr die USA und deren Zentralbank Fed die Federführung inne, sondern die EU und die Europäische Zentralbank (EZB). Im Ergebnis geschah aber dasselbe: Die Mächtigen dieser Welt schufen aus dem Nichts heraus gigantische Kredite unter Miteinbezug des IWF, immer mit dem Ziel, das bedrohlich schwankende Schuldensystem vor dem Kollaps zu bewahren. Dabei ging es – realistisch betrachtet – nicht um die Rettung Griechenlands oder anderer bankrottbedrohter Staaten. Es ging vielmehr um die Rettung der Banken, die Ländern wie Griechenland in schlechterdings verantwortungslosem Ausmass Kredite gewährt hatten. Für die EU ging es letztendlich um die Rettung des Euro.

Auch die Griechenland-Krise und die daraus resultierenden Turbulenzen um den Euro wären nicht denkbar gewesen, hätte es noch an Gold gebundene Währungen gegeben. Währungen wie die griechische Drachme hätten, wären sie selbständig geblieben, einfach Abwertungen vornehmen müssen. Das Währungsgleichgewicht hätte sich – wie in all den Jahrzehnten zuvor – auch für wirtschaftlich schwächere Länder wie Griechenland von selbst wieder eingependelt. Die heute immer schwindelerregenderen Kredite an die Überschuldeten wurden und werden nur notwendig, weil allein mit diesen Milliardenstützen das immer gravierender ins Ungleichgewicht trudelnde Schuldenkarussell in Fahrt gehalten werden kann.

Die Reaktion der Schweizerischen Nationalbank
Im Fahrwasser der internationalen Entwicklung warf im September 2011 auch die Schweizerische Nationalbank bis dahin gültige Prinzipien einfach über Bord und begann die Geldmenge massiv zu vergrössern.

Noch 2002 hatte die Nationalbank die Frage «Wie wird der Wert unseres Geldes ohne Golddeckung gesichert?» wie folgt beantwortet:

«Solange Papiergeld durch Gold gedeckt sein musste, war Gold sein Anker: Weil die Menge an gefördertem Gold nur langsam anstieg, bestand kaum Gefahr, dass plötzlich zu viel Gold und damit zu viel Papiergeld in Umlauf war. Heute verpflichten sich die Zentralbanken dazu, die Menge an umlaufendem Geld wohldosiert zu erhöhen. So können sie sicherstellen, dass der Wert des Geldes erhalten bleibt. Diese Verpflichtung der Zentralbanken spielt nun die Rolle des Ankers.» (Broschüre «Die Nationalbank und das liebe Geld»)

Neun Jahre später, 2011, war von «Verpflichtung» und «wohldosiert» plötzlich nicht mehr die Rede. Vielmehr begann die Nationalbank, in schwindelerregendem Ausmass ausländische Devisen (zum Teil in Form deutscher Staatsanleihen) zu kaufen. Es gab Monate, da warf die Nationalbank achtzig, einmal gar hundert Milliarden Franken auf den Markt – ohne die geringste Deckung. Innert kürzester Zeit vervierfachte sie ihre Devisenbestände auf über 250 Milliarden Franken – und fuhr damit Jahresverluste in der Höhe von Dutzenden Milliarden Franken ein. Dies, weil Euro und Dollar laufend an Wert verloren.

Heute betragen die Fremdwährungs-Bestände der Nationalbank über 400 Milliarden Franken.

Warum nicht auch Gold gekauft?
Selbst wenn man die Meinung vertritt, die Interventionen der Nationalbank seien vertretbar oder sogar gerechtfertigt gewesen, so stellt sich mit aller Schärfe die Frage: Weshalb hat die Nationalbank mit den gigantischen Summen, mit denen sie Fremdwährungen zu deren Stützung gekauft hat, nicht wenigstens zum Teil auch Gold gekauft? Damit wäre sie weit weniger von den politischen Folgen der sich weltweit dramatisch verschärfenden, von den USA und der EU ausgehenden Überschuldungskrise getroffen worden.

Goldstück


Der Newsletter «Goldstück» wird herausgegeben vom Komitee «Ja zur Goldinitiative – Rettet unser Schweizer Gold», Postfach 23, 8416 Flaach
www.goldinitiative.ch – info@gesunde-waehrung.ch

Autor der heutigen Ausgabe: Nationalrat Luzi Stamm

Das heutige «Goldstück» fusst auf Ausführungen, die der Autor bereits im Spätsommer 2011 in einer Broschüre unter dem Titel «Rettet unser Schweizer Gold» geäussert hat. Diese Broschüre kann beim Sekretariat «Ja zur Goldinitiative» kostenlos angefordert werden.


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