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keine eigenständige Schweiz

"GOLDSTÜCK" vom 20. Februar 2014

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Bundesrat plant baldige Abstimmung über die Goldinitiative

Noch hat sich das Bundeshaus offiziell nicht geäussert. Aber alles deutet darauf hin: Die Abstimmung über die Goldinitiative könnte bereits am 28. September dieses Jahres stattfinden.

Zur Einwanderungspolitik hat die Schweiz am 9. Februar 2014 ein wahrhaft markantes Zeichen gesetzt: Die Steuerung der Einwanderung soll fortan wieder durch die Schweiz erfolgen. Die Zeit unkontrollierter, weit offenstehender Grenzen soll der Vergangenheit angehören.

Hysterische Reaktionen
Die EU-Funktionärsgilde reagiert hysterisch. Obwohl der Schweiz nicht die geringste Vertragsverletzung vorgeworfen werden kann, droht Brüssel Retorsionsmassnahmen an. Und einzelne EU-Funktionäre lassen sich nicht bloss zu Kritik, vielmehr zu eigentlichen Rüpeleien an die Adresse des Schweizer Souveräns hinreissen. Man befürchtet zu Brüssel offenbar Ansteckung: Auch EU-Mitgliedländer werden von der Personenfreizügigkeit überfordert. Die selbstherrlichen EU-Funktionäre sehen ihre angenehmen Pfründen offenbar in Gefahr.

Eigenständige Politik
So erfreulich das am 9. Februar Tatsache gewordene Resultat ist, so muss sich die Schweiz doch darüber Rechenschaft ablegen: Eigenständige, unabhängig vom Brüsseler Funktionärsapparat gestaltete Politik ist mit eigenständiger Einwanderungspolitik erst zum Teil erreicht. Eigenständige Politik verlangt auch nach eigenständiger Währung.

Ein eigener Name für die eigene Währung genügt dafür noch nicht. Weit wichtiger ist, dass die eigene Währung auf gesundem, eigenständig erarbeitetem Fundament steht.

EU im Überschuldungs-Sumpf
Die Einheitswährung der EU, der Euro, erweist sich als offensichtlich marktuntauglich. Er ist für Wirtschaftsmotoren wie Deutschland, Holland und Finnland zu schwach, für die weniger leistungsfähigen EU-Südländer viel zu stark. Die Einheitswährung hat massgeblich dazu beigetragen, dass die Europäische Union innert weniger Jahre im Überschuldungs-Sumpf hoffnungslos festgefahren ist.

Die vom Euro mitverursachte EU-Überschuldungskrise ist indessen nicht unbeeinflussbares Schicksal. Es gibt dafür Verantwortliche, Schuldige: Die Währungsunion bescherte kurz nach ihrer Lancierung auch den schwachen EU-Mitgliedern gleich niedrige Zinsen, wie sie sich Deutschland bereits zur D-Mark-Zeit erarbeitet hatte. Die Südländer und ihre abgehobenen Staatsfunktionäre wähnten sich im Paradies: Für gleich hohe Zinslast war plötzlich dreifache oder vierfache Verschuldung möglich. Daraus entstand jene Verschwendungssucht, die der EU innert weniger Jahre Billionen-Löcher beschert hat.

Amerikanische Währungsspezialisten haben kürzlich ausgerechnet, dass zur Begleichung der eingetretenen Überschuldung ohne Beraubung von Steuerzahlern mehrere hundert Jahre ununterbrochene Hochkonjunktur bei konsequenter Sparpolitik in allen Euro-Staaten erforderlich wäre. Niemand glaubt auch nur im entferntesten an die Realisierbarkeit solcher Utopie.

Schweiz nicht mitbetroffen
Die Schweiz steht besser da – weil die direkte Demokratie in unserem Land vergleichbare Ausgaben-Exzesse verhindert hat. Dennoch hat die Schweiz eigenständige Anstrengungen zu leisten, auf dass sie ihre solide Position bewahren, auf dass sie ihre Währung vom EU-Schuldenschlamassel fernhalten, also gesund und stabil halten kann.

Der Wert einer stabilen Währung
Von einer gesunden Währung profitieren alle Menschen im darin wohnenden Währungsraum. Eine stabile, gesunde Währung bewahrt Ersparnisse vor kalter Entwertung, verhindert die Erosion des Lohngefüges, sichert die Renten und bewahrt Pensionsansprüche vor kalter Aushöhlung. Ein Land, dessen Währung gesund ist, belohnt also die Selbstverantwortung seiner Bürger – ein Stabilitätsfaktor, von dem die gesamte Volkswirtschaft profitiert. Politische, wirtschaftliche und soziale Stabilität verhilft einem Land zu internationalem Vertrauen und Respekt – unverzichtbare Erfolgsfaktoren.

Eine gesunde Währung fällt allerdings nicht vom Himmel. Sie ist Resultat der Leistungsbereitschaft der Bevölkerung eines Landes. Das Ziel der Goldinitiative ist es, der Schweiz und all ihren Bewohnern eine starke, gesunde Währung zu erhalten – gerade auch angesichts krisenhafter Entwicklungen im benachbarten Währungsraum.

Die Goldinitiative «Rettet unser Schweizer Gold» will drei Forderungen in der Bundesverfassung verankern.

Verbot weiterer Goldverkäufe
Bis vor zwanzig Jahren bestand keine Veranlassung, ein Verbot von Goldverkäufen in der Bundesverfassung zu verankern. Es war bis dahin die Nationalbank, welche ihre Goldreserven als «unveräusserliches Tafelsilber» der Schweiz bezeichnete. Man denke nicht im geringsten daran, dieses werthaltige Fundament für einen gesunden, stabilen Schweizer Franken je zu verkaufen.

Dann kam die sog. «Holocaust-Krise». Unter massivem amerikanischem Druck begannen Politiker und Banker plötzlich von «überschüssigen Goldreserven» zu schwadronieren. Panikartig wurde die Hälfte des Schweizer Goldschatzes, nämlich 1300 Tonnen, zu lächerlich tiefem Preis verschleudert, zu durchschnittlich nur gerade 16000 Franken pro Kilogramm.

Kurz nach dieser Verhökerung begann der Goldpreis zu steigen. Dies bescherte der Nationalbank Buchgewinne. Weil sie Gewinne an Bund und Kantone auszubezahlen hatte, mussten weitere 260 Tonnen Goldreserven abgestossen werden – zwecks Verflüssigung dieser Buchgewinne.

Solch kopflose Vernichtung von Milliarden Volksvermögen über die Köpfe der Bevölkerung hinweg darf nie mehr geschehen. Demokratische Mitbestimmung war dabei ausgeschlossen. Das will die Goldinitiative ein für allemal ändern: Nur dann, wenn das Verbot weiterer Goldverkäufe in die Verfassung geschrieben wird, ist gesichert, dass das Volk nie mehr ausgeschlossen werden kann, wenn es um die Goldreserven geht.

Übrigens: Goldreserven sind nicht dazu da, im Notfall mit Gold irgend etwas beschaffen zu können, das anders nicht zu beschaffen ist. Goldreserven sichern – für die ganze Welt sicht- und erfahrbar – den Wert der eigenen Währung, des Schweizer Frankens. Damit dieser Franken weltweit jenes Vertrauen geniesst, das ihm auch in einer Krise ungeschmälerte Kaufkraft sichert.

Alles Gold in die Schweiz
Zweitens verlangt die Goldinitiative die Rückführung aller im Ausland eingelagerten Nationalbank-Goldreserven in die Schweiz innert zwei Jahren. Derzeit lagern rund dreissig Prozent dieser Goldreserven im Ausland.

Die Ausland-Lagerung war eine Massnahme, die während des Kalten Krieges aus Sicherheitsgründen getroffen worden ist. Der Kalte Krieg ist vorbei. Die Ausland-Lagerung kann selbstverständlich die Verfügbarkeit der Schweizer Goldreserven beeinträchtigen. Goldreserven sollen deshalb im eigenen Land, in der Schweiz eingelagert werden. Nur dann sind sie uns wirklich sicher.

Zwanzig Prozent Goldanteil
Die dritte Forderung der Goldinitiative verlangt, dass die Aktiven der Nationalbank zu mindestens zwanzig Prozent aus Reservegold bestehen müssen. Als Folge der Euro-Stützkäufe durch die Nationalbank beträgt der Goldanteil an den Nationalbank-Aktiven heute nur noch rund sieben Prozent. Die Erhöhung dieses Anteils auf mindestens zwanzig Prozent muss gemäss Initiative innert fünf Jahren erreicht werden.

Wenn Bern und die Nationalbank heute behaupten, diese Forderung verlange von der Nationalbank massive Goldzukäufe, dann wird dem Volk bewusst Sand in die Augen gestreut. Das derzeitige Missverhältnis resultiert aus den viel zu hohen – und viel zu riskanten – Fremdwährungsbeständen in der Nationalbank-Bilanz. Durch deren Reduktion ist die Korrektur herbeizuführen.

Zwar verzeichnet auch das Gold Kursschwankungen. Aber seinen Wert hat es seit tausenden von Jahren nie vollständig verloren. Keine einzige Währung hat in der Weltgeschichte auch nur eine ansatzweise ähnliche Lebensdauer erreicht. Ob der Euro überlebt, weiss heute niemand. Gerade deshalb geht von den viel zu hohen Eurobeständen in der Nationalbank-Bilanz – um die dreihundert Milliarden – akute Gefahr aus. Die massvolle Reduktion der heute viel zu stark aufgeblähten Nationalbank-Bilanz durch schrittweise Verminderung dieser gefährdeten Eurobestände wäre im Interesse unseres Landes und würde bewirken, dass der Prozentanteil der heutigen Goldreserven an den Aktiven entsprechend steigen würde.

Angesichts der Tatsache, dass der Goldpreis in den letzten Monaten gesunken ist, wäre die Nationalbank aber auch gut beraten, jetzt gewisse Zukäufe an Gold vorzunehmen. Die sinnlose Verhökerung von sechzig Prozent der Goldreserven kurz nach der Jahrtausendwende könnte damit wenigstens teilweise korrigiert werden.

Die Goldinitiative «Rettet unser Schweizer Gold» stellt massvolle, erfüllbare Forderungen. Sie dienen dem Ziel, der Schweiz und ihrer Bevölkerung für die absehbare Zukunft ein sicheres Fundament für die eigene Währung auch in unsicheren Zeiten zu gewährleisten. Was immer auf der Welt geschieht: Die Gewissheit, dass die eigene Währung auf gesundem Fundament steht, sichert dieser Währung und unserem Land auch in schwierigen Zeiten Handlungsfreiheit und Vertrauen – im Inland wie im Ausland.

Das ist Krisenvorsorge der gesündesten Art.

Goldstück

(Der Newsletter «Goldstück» wird herausgegeben vom Komitee «Ja zur Goldinitiative – Rettet unser Schweizer Gold», Postfach 23, 8416 Flaach
www.goldinitiative.chinfo@gesunde-waehrung.ch

Autor der heutigen Ausgabe:
Ulrich Schlüer, alt Nationalrat