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Ein Kapitel «Währungsstabilität»

"GOLDSTÜCK" vom 28. November 2013

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Noch vor fünfzehn Jahren lagerten bei der Schweizerischen Nationalbank 2‘600 Tonnen Goldreserven. Dann begannen die Verkäufe – zu miserablem Preis.

Das «Volksvermögen Gold» wurde ab 2000 nicht nur laufend verkauft. Vielmehr verweigerten Nationalbank und Bundesrat damals auch beharrlich jede Auskunft, wo das verbliebene Nationalbank-Gold eingelagert wurde.

Nicht-Wissen
Misstrauisch geworden, begannen Parlamentarier – von links bis rechts – Fragen zu stellen: Wo ist das Schweizer Gold eingelagert? Liegt es teilweise im Ausland? Ist es eventuell ausgeliehen und gar nicht mehr vorhanden?

Die damaligen «Antworten» des Bundesrats steigerten das Misstrauen noch. Denn die Fragen wurden schlichtweg nicht beantwortet. Berühmt wurde die «Antwort» des damaligen Finanzministers Kaspar Villiger auf die Anfrage von Nationalrat Paul Günter (Amtliches Bulletin, 10.10. 2003):

«Wo diese Goldbarren nun genau liegen, kann ich Ihnen leider nicht sagen, weil ich es auch nicht weiss, es nicht wissen muss und es nicht wissen will.»

Nachdem andere Länder von der Geheimnistuerei um ihre Goldreserven längst abgerückt waren, bedurfte es in der Schweiz der Einreichung der Gold-Initiative im März 2013, bis die Nationalbank die Namen der Länder bekanntgab, wo der im Ausland aufbewahrte Teil der Schweizer Goldreserven (offenbar knapp ein Drittel) eingelagert ist: In England und in Kanada.

Goldbesitz und Goldforderungen
Die Goldinitiative «Rettet unser Schweizer Gold» verlangt die Rückführung aller Nationalbank-Goldreserven in die Schweiz. Denn man ist nur dessen Goldes sicher, über das man im Notfall tatsächlich auch verfügen kann.

Es nützt nichts, im Notfall lediglich über «Goldforderungen» zu verfügen. Zwischen Gold und «Goldforderungen» besteht nämlich ein riesiger Unterschied: Goldforderungen – inklusive ausgeliehenes Gold – bestehen nur auf dem Papier. Nur wer Gold real besitzt, hat Sicherheit. Ein Anspruch auf Goldzahlung kann nur durchgesetzt werden, wenn der Schuldner das Gold physisch noch besitzt, zurückgeben will und kann.

Dominanz der USA
Ein kleiner geschichtlicher Rückblick ist aufschlussreich: Vor 1914 galt der «Goldstandard», mit dem die Welt jahrzehntelang eine nie zuvor gesehene Wohlstands-Phase erlebte. Alle wichtigen Währungen waren damals ans Gold gebunden.

Mit Beginn des Ersten Weltkriegs wurde der Goldstandard über Bord geworfen. Die Welt versank nicht nur im Krieg, sondern auch währungspolitisch im Chaos. Nach 1918 folgte die katastrophale Hyper-Inflation in Deutschland, ab 1929 die Weltwirtschaftskrise, die in den Zweiten Weltkrieg mündete. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde 1944 in Bretton Woods die Welt-Finanzordnung völlig neu definiert. Zwar kehrte man nicht zum Goldstandard zurück, aber man schuf den «Gold-Dollar-Standard». Es folgten wieder dreissig Jahre Wohlstand.

Gleichzeitig trug dieser Gold-Dollar-Standard den USA ungeheure Macht ein: Dollars waren nun so gut wie Gold. Die USA konnten beliebig Dollars drucken, die weltweit als Währungsreserve und als Zahlungsmittel akzeptiert wurden.

Wie in einer Banenrepublik
Das ging so lange gut, wie die USA verantwortungsvoll haushalteten. Als die Disziplin nachliess, kam es, wie es kommen musste: Als 1971 ausländische Zentralbanken (z.B. die Bank of England) bei den Amerikanern immer mehr Gold gegen Dollars eintauschen wollten (zum festgelegten Preis von 35 US-$ die Unze), zog Präsident Richard Nixon am 15. August 1971 die Notbremse: Er verbot dem US-Schatzamt den Tausch von Gold gegen Dollars; eine Massnahme wieder alle zentralen internationalen Vereinbarungen – ein willkürlicher Akt der USA, welche die finanzielle Last des Vietnamkriegs nur noch via Verschuldung tragen konnten. Dafür musste der sicherste Wall gegen die Verschuldung, die Bindung des Dollars ans Gold, weichen. Die Schleusen zur Überschuldung der Industrieländer wurden damit geöffnet.

Goldstück

Der Newsletter «Goldstück» wird herausgegeben vom Komitee «Ja zur Goldinitiative – Rettet unser Schweizer Gold», Postfach 23, 8416 Flaach
www.goldinitiative.chinfo@gesunde-waehrung.ch

Autor der heutigen Ausgabe:
Nationalrat Luzi Stamm