GOLDSTÜCK

Archiv 2014

Archiv 2013

Archiv 2012

Archiv 2011

Archiv 2010

Archiv 2009

"Goldstück" per E-Mail

 MANIFEST

 BERICHTE

 REFERATE

 INFORMATIONEN

 ÜBER UNS

 LINKS

 SPENDEN

Allgemein:

Startseite

Kontakt

Impressum

Sitemap

Unsachliche Nationalbank-Polemik gegen die Goldinitiative

"GOLDSTÜCK" vom 22. August 2013

>> Download PDF-Datei [152 KB]

Noch nie in der Weltgeschichte ist eine Volkswirtschaft an einer starken Währung zugrunde gegangen.

Es gibt nur eine einzige Währung, die zweitausend Jahre Weltgeschichte ohne Wertverlust überdauert hat: Das Gold. Jede andere Währung, insbesondere sämtliche Papierwährungen sind – oft nur wenige Jahre oder Jahrzehnte nach ihrer Lancierung – an der Habgier, an der Verschwendungssucht, an der Überschuldungspolitik der über sie verfügenden jeweiligen Classe Politique zugrunde gegangen – nicht selten ganze Länder mit in den Abgrund reissend.

Warum also die ebenso unüberlegte wie unsachliche Polemik des Nationalbankchefs gegen die im Frühling 2013 eingereichte Goldinitiative?

Der Franken und der Euro
Blenden wir zurück: Die im September 2011 erfolgte, ausdrücklich als «vorübergehend» etikettierte faktische Anbindung des Schweizer Frankens an den Euro, auf der Höhe des Mindest-Umtauschkurses von Fr. 1.20 pro Euro, war als Notmassnahme unausweichlich.

Allmählich, aber stetig erfolgende Abwertung einer durch Überschuldungspolitik ausgehöhlten wichtigen Fremdwährung, selbst einer solchem Zerfall ausgelieferten Weltwährung hat die schweizerische Volkswirtschaft regelmässig gut überstanden. Im September 2011 erlebte der Euro indessen innert wenigen Stunden einen Absturz von um die zwanzig Prozent. Angesichts eines derart dramatischen Falls einer für die Schweizer Wirtschaft sehr wichtigen Fremdwährung muss die eigene Nationalbank im Interesse des Funktionierens der gesamten Volkswirtschaft versuchen, das schlimmste Unheil abzuwenden.

Die – das ist immer wieder zu betonen – ausdrücklich als «vorübergehend» erklärte Notintervention hat die damit angestrebte Beruhigung erreicht – allerdings zum mit erheblichen Risiken behafteten Preis, dass die Nationalbank-Bilanz in der Folge durch mehrere hundert Milliarden übernommener, nach wie vor nicht stabiler Euro äusserst ungesund aufgebläht wurde.

«Vorübergehend» ist vorbei
Nachdem sich der Euro heute, nach Monaten immer wieder nötiger Interventionen – in Wahrheit Notkäufen – endlich wieder aus eigener Kraft über der Interventionsgrenze zu halten vermag, müsste die Nationalbank ihre durch Milliarden übernommener Euro viel zu stark aufgeblähte Bilanz im Interesse der Stabilität des Schweizer Frankens Schritt für Schritt wieder abbauen: Sie müsste still und leise, ohne grosses Aufhebens, keinesfalls in Unruhe auslösenden Riesenschritten, Euro wieder verkaufen. Mit dem Ziel, ihrer Bilanz durch Abbau ihres gefährlichsten Risiko-Postens wieder mehr Solidität zu sichern.

Die Goldinitiative verlangt – mit einer Übergangsfrist von fünf Jahren – unter anderem, dass der Goldanteil an den Aktiven der Nationalbank mindestens zwanzig Prozent betragen müsse. Der massive, der Not gehorchende Zukauf von Fremdwährungen, insbesondere von Euro, hat diesen Goldanteil in den letzten Monaten auf etwa zehn Prozent sinken lassen. Entgegen den wiederholten polemischen Behauptungen des Nationalbank-Chefs, die Goldinitiative zwinge ihn zu teuren Goldkäufen zum Zeitpunkt, da Gold Maximalpreise ausweise, kann eine andere, derzeit viel vordringlichere Massnahme das eingetretene Missverhältnis zwischen Fremdwährungen und Gold in der Nationalbank-Bilanz ebenfalls rasch korrigieren: Der Abbau der heute viel zu hohen Euro-Bestände in dieser Bilanz.

Unabhängig oder im Dienst der EU?
Abgesehen davon: Der Goldpreis ist inzwischen gesunken; er liegt deutlich unter dem letztjährigen Spitzenpreis.

Vor rund zehn Jahren hat die Nationalbank voreilig und schlicht kopflos von «überschüssigen Goldreserven» gefaselt und zum Zeitpunkt schlechtester Preise über tausend Tonnen Gold regelrecht verschleudert. Jetzt, angesichts des gesunkenen Goldpreises, wäre der Zeitpunkt günstig, den unverzeihlichen Fehler von damals durch massvolle Gold-Zukäufe wenigstens teilweise etwas zu korrigieren.

Wenn die Nationalbank, wie sie immer behauptet, tatsächlich «unabhängige», also allein der Stabilität des Schweizer Frankens verpflichtete Währungspolitik verfolgen würde, wäre dieser Doppelschritt – Abbau der überhöhten Euro-Bestände, massvolle Zukäufe derzeit günstigen Goldes – die jetzt richtige, im Interesse unseres Landes und seiner soliden Währung liegende Massnahme.

Die Polemik aus der Nationalbank-Chefetage soll wohl tarnen, dass dort die Kraft zu wirklich unabhängiger, allein Schweizer Interessen verpflichteter Politik – wohl in Abstimmung mit unserer Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf – eben gerade fehlt. Denn bleibt der Franken weiterhin an den Euro gebunden, gerät die Nationalbank in verhängnisvolle Abhängigkeit zur verantwortungslosen EU-Währungspolitik.

Dort hat Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank, das Konzept «Schulden-Abbau durch Geldentwertung» durchgesetzt und hemmungslose Inflationierungspolitik eingeleitet. Bleibt der Franken an den Euro gebunden, gerät er in die Fesseln dieser Inflationierungspolitik Draghis. Und niemand soll sagen, von Inflation sei hierzulande weit und breit nichts zu sehen. Mit der Explosion der Bodenpreise und der Mietpreise findet sie längst statt.

Inflationierungspolitik aber heisst: Die Classe Politique, welche die Überschuldung der Staaten verursacht hat, bedient sich der Sparguthaben und der Renten der einfachen Bevölkerung. Inflation ist nichts anderes als räuberische Vermögensaushöhlung der Sparer.

Vorteil der Stabilität
Auch die Behauptung, die Frankenanbindung an den Euro müsse im Interesse des weiteren Gedeihens der Volkswirtschaft, insbesondere zum Wohle der Exportwirtschaft weiter verfolgt werden, sticht keineswegs. Ein Land, das stabile Währungsverhältnisse aufweist, bietet Investoren die günstigst denkbaren Bedingungen für Engagements jeglicher Zeitdauer. Wenn der Investor weiss, dass seine getätigte Investition auch langfristig sicher ist, bleibt er seiner Investitionspolitik treu.

Auf ihren Ruf der Stabilität, auch der Währungsstabilität hat die Schweiz in der Vergangenheit gebaut. Darauf muss sie, als Hochlohnland zwangsläufig mit nach Investitionen rufender Spitzentechnologie produzierend, weiter bauen.

Eine Nationalbank, die eine solche Strategie mit auf Stabilität ausgerichteten Währungsmassnahmen begünstigt, kann sich wahrhaft ihrer Unabhängigkeit rühmen. Wer sich dagegen im Fahrwasser Mario Draghis der Inflationierungspolitik ergibt, verliert seine Unabhängigkeit über Nacht.

Goldstück
Der Newsletter «Goldstück» wird herausgegeben vom Komitee «Ja zur Goldinitiative – Rettet unser Schweizer Gold», Postfach 23, 8416 Flaach
www.goldinitiative.ch – info@gesunde-waehrung.ch

Autor der heutigen Ausgabe: Ulrich Schlüer